Tagesgeld vs. Festgeld – Was ist besser? Ein Überblick für Sparer

In Zeiten von Zinserhöhungen stehen viele Sparer vor der Frage, wie sie ihr Geld am besten anlegen sollen. Festgeld und Tagesgeld sind zwei populäre Anlagearten, die oft miteinander verglichen werden, da sie beide von Banken angeboten werden und anders als im Vergleich zu Aktien sichere Geldeinlagen darstellen. Doch welches Modell ist besser geeignet? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile beider Anlageformen und betrachten, für wen sich Festgeld und Tagesgeld besonders gut eignen.

Tagesgeld vs. Festgeld – Was die bessere Alternative ist

Was ist Festgeld?

Festgeldanlagen zeichnen sich durch eine feste Laufzeit und einen garantierten Zinssatz aus. Hier legen Sparer ihr Geld für einen bestimmten Zeitraum bei der Bank an, typischerweise von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Während dieser Zeit ist der Zinssatz festgeschrieben und ändert sich nicht, unabhängig von der allgemeinen Zinsentwicklung.

Vorteile von Festgeld:

  • Höhere Zinssätze: Da das Geld länger gebunden ist, bieten Banken meist bessere Zinserträge als bei Tagesgeldanlagen.
  • Planungssicherheit: Die Zinsen bleiben über die gesamte Laufzeit gleich, was den Sparern eine stabile Kalkulationsbasis gibt.
  • Einlagesicherung: Festgeldanlagen sind in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem gewissen Betrag geschützt, was das Verlustrisiko minimiert.

Nachteile von Festgeld:

  • Keine vorzeitige Kündigung: Ein Nachteil von Festgeld ist, dass das Geld während der Laufzeit nicht verfügbar ist. Wer also kurzfristig auf das Geld zugreifen möchte, muss entweder auf Kulanz der Bank hoffen oder gegebenenfalls mit Verlusten durch Vorfälligkeitsentschädigungen rechnen.
  • Inflationsrisiko: Bei einer längeren Laufzeit kann es sein, dass der Festgeldzins unter der Inflationsrate liegt, was den realen Ertrag schmälert.

Was ist Tagesgeld?

Tagesgeldanlagen hingegen bieten eine hohe Flexibilität. Hier kann das angelegte Geld täglich abgehoben werden, was für viele Sparer attraktiv ist, die kurzfristig auf das Geld zugreifen möchten. Der Zinssatz kann jedoch variieren und wird meist an die aktuelle Zinsentwicklung angepasst.

Vorteile von Tagesgeld:

  • Flexibilität: Da das Tagesgeldkonto jederzeit verfügbar ist, können Sparer flexibel über ihre Einlagen verfügen und sie bei Bedarf abheben.
  • Keine festen Laufzeiten: Im Gegensatz zum Festgeld gibt es keine festen Laufzeiten, was das Tagesgeld zu einer idealen Option für kurzfristige Kapitalanlagen macht.
  • Einlagesicherung: Auch Tagesgelder sind in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung abgedeckt, wodurch sie als sehr sichere Anlageform gelten.

Nachteile von Tagesgeld:

  • Niedrigere Zinserträge: Die Zinssätze beim Tagesgeld sind oft geringer als beim Festgeld, was die Erträge schmälert.
  • Schwankender Zinssatz: Bei Zinserhöhungen mag der Tagesgeldzins steigen, allerdings ist der umgekehrte Fall bei Zinssenkungen auch möglich, was die Planungssicherheit erschwert.

Für wen eignet sich Festgeld bzw. Tagesgeld?

Festgeld eignet sich besonders für Sparer, die ihr Geld für eine längere Zeit binden und höhere Zinserträge erzielen möchten. Die fehlende Flexibilität ist dann kein Problem, wenn das Geld ohnehin nicht kurzfristig benötigt wird. Auch in Zeiten steigender Zinsen kann Festgeld eine attraktive Wahl sein, da sich Sparer einen höheren Zinssatz für die gesamte Laufzeit sichern können.

Tagesgeld hingegen ist ideal für Sparer, die sich Flexibilität wünschen und sich nicht an eine feste Laufzeit binden möchten. Es eignet sich auch gut für eine Art Notgroschen, der jederzeit verfügbar sein muss. Aufgrund der flexiblen Zinsentwicklung und der täglichen Verfügbarkeit ist Tagesgeld eine gute Wahl für kurzfristige Kapitalanlagen und als Zwischenlösung in Niedrigzinsphasen.

Vor- und Nachteile im Überblick

AnlageformVorteileNachteile
FestgeldHohe Zinssätze, Planungssicherheit, EinlagesicherungKeine vorzeitige Kündigung, Inflationsrisiko
TagesgeldFlexibilität, täglicher Zugriff, EinlagesicherungNiedrigere Zinserträge, Zinsschwankungen

Risiko und Chance bei Tagesgeld und Festgeld

Die Risiken beider Anlageformen sind gering, da sie durch die Einlagensicherung geschützt sind. Beim Tagesgeld besteht das Risiko schwankender Zinserträge, die in Niedrigzinsphasen besonders niedrig ausfallen können. Beim Festgeld wiederum kann der Ertrag durch eine hohe Inflation geschmälert werden, wenn der festgelegte Zinssatz nicht an diese angepasst ist.

Die Chancen beim Festgeld liegen in der stabilen und oft höheren Verzinsung, während die Chancen beim Tagesgeld in der Flexibilität und täglichen Verfügbarkeit bestehen.

Festgeld oder Tagesgeld – Welche Form der Geldanlage ist nun besser?

Ob Festgeld oder Tagesgeld besser ist, hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und der finanziellen Situation des Sparers ab. Sparer, die auf Zinserhöhungen spekulieren und ihr Geld sicher binden möchten, sind mit Festgeld gut beraten. Wer hingegen auf kurzfristige Verfügbarkeit setzt und flexibel bleiben will, sollte eher auf Tagesgeld setzen.

In beiden Fällen sollten jedoch Steuern und Zinserträge beachtet werden, um die Erträge richtig einzuschätzen. Ein Mix aus beiden Anlagearten kann sich als optimale Lösung erweisen und Sparer von den Vorteilen beider Modelle profitieren lassen.

ETFs und Aktien: Bieten diese Anlageformen eine Alternative zum Tagesgeld und Festgeld?

Tagesgeld und Festgeld sind beliebte, sichere Anlageformen für Sparer, die ihr Geld flexibel oder über einen festgelegten Zeitraum parken möchten. Tagesgeldkonten bieten eine hohe Flexibilität, da das Geld jederzeit verfügbar ist und es keine Kündigungsfristen gibt. Die Zinsen sind jedoch oft variabel und aktuell relativ niedrig. Festgeld hingegen ermöglicht eine höhere, feste Verzinsung über einen definierten Zeitraum, verlangt jedoch auf die gesamte Laufzeit eine feste Bindung des Kapitals. In Zeiten niedriger Zinsen suchen jedoch viele Anleger nach Alternativen, um höhere Renditen zu erzielen. Hier kommen ETFs und Aktien ins Spiel. Diese Anlageformen bieten langfristig oft höhere Renditechancen, sind jedoch auch mit höheren Risiken verbunden. Während ETFs eine breite Diversifikation ermöglichen und das Risiko somit streuen, bieten Einzelaktien die Möglichkeit, gezielt in bestimmte Unternehmen zu investieren. Für langfristig orientierte Anleger, die höhere Renditen bei akzeptablem Risiko suchen, können ETFs und Aktien daher attraktive Alternativen zum Tages- und Festgeld sein.

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